| Nr. | Datum der Silencing | Institution | Verstummte Person / Organisation | |||||||||||
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| 14.10.2023 | Berghain | 23-10-14_Arabian Panther | ||||||||||||
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Summary:
Berghain sagt Veranstaltung wegen Palästina-Solidarität von Arabian Panther abAm 12. Januar 2024 sollte der französisch-libanesische DJ Arabian Panther, der bei seinen Auftritten stets eine palästinensische Kufiya trägt, im Rahmen einer vom Label Ritmo Fatale organisierten Veranstaltung sein Debüt im Berghain haben. Die Buchung wurde ursprünglich im Juli 2023 bestätigt und im September erneut bestätigt. Am 14. Oktober wurde die Buchung jedoch von Tim Rosenberger, dem Head Booker des Berghains, mit der Begründung abgesagt, er habe Bedenken wegen Arabian Panthers offener Haltung zu Palästina und seiner „globalen Kommunikation über seine Netzwerke". Tim Rosenberger soll dem Labelmanager von Ritmo Fatale, Kendal, vorgeschlagen haben, dass es aufgrund des sensiblen „Kontexts" schwierig sei, nur den Auftritt von Arabian Panther abzusagen, so dass stattdessen die gesamte Veranstaltung abgesagt werden müsse. „Unvorhergesehene Bauarbeiten" in der Panorama Bar sollten den Künstler:innen und Agent:innen als Grund für die Absage genannt werden. In einer Erklärung schrieb Kendal: „Ich bin schockiert und enttäuscht darüber, wie sie die ganze Situation gehandhabt haben. Es ist wirklich traurig, dass Berghain den Club aus politischen Gründen geschlossen und über Renovierungsarbeiten gelogen hat, um die negative Publicity zu vermeiden, die das Absagen eines pro-palästinensischen arabischen Künstlers erzeugt hätte. Indem sie den Künstler:innen die wahren Gründe nicht mitgeteilt haben, haben sie Druck auf mich ausgeübt, die Wahrheit preiszugeben oder nicht." Arabian Panther erklärte: „Ich glaube, dass sie in Anbetracht der Umstände seit dem 7. Oktober einem gewissen Druck von Kund:innen oder möglichen Drohungen von oben ausgesetzt waren, möglicherweise von Regierungsbeamt:innen oder intern. Die Art und Weise, wie sie mit der ganzen Situation umgegangen sind, indem sie Kendal angewiesen haben zu lügen und nicht auf meinen Vorschlag für Gespräche eingegangen sind, ist jedoch eine Schande." Das Berghain hat sich bis heute nicht öffentlich dazu geäußert.
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