Crowdsourced-Archiv, das die zum Schweigen gebrachten Stimmen in Deutschland dokumentiert.
Nr. Datum der Silencing Institution Verstummte Person / Organisation
18.11.2025 Tagungszentrum am Rosa-Luxemburg-Platz (Matthias Höhn) 2025-11-18_Berlin Insoumise
Summary:

Am 18. November 2025, nur wenige Stunden vor der geplanten Palästina-Veranstaltung von Berlin Insoumise im Karl-Liebknecht-Haus, sagte die Hausleitung die Raumbuchung ab – obwohl die Reservierung seit mehr als zehn Tagen bestätigt war. In einer E-Mail um 12 Uhr mittags begründete Matthias Höhn (Geschäftsführer des Tagungszentrums am Rosa-Luxemburg-Platz) die Absage damit, dass der öffentlich angekündigte Inhalt der Veranstaltung „erheblich von den […] gemachten Angaben" abweichte und dass „Protestveranstaltungen vor unserem Tagungszentrum gegen Ihre Veranstaltung in Aussicht gestellt worden“ seien. Die Veranstaltung wurde daraufhin kurzfristig ins Alte Finanzamt verlegt.

Berlin Insoumise und unterstützende Aktivist:innen aus der Linkspartei widersprechen beiden Punkten: Sie betonen, dass bei früheren Buchungen keine thematische Vorabmeldung gefordert worden sei und vor Ort weder eine Demonstration angemeldet noch beobachtet wurde. Die Veranstaltung – mit der LFI-Europaabgeordneten Emma Fourreau und Aktivist:innen der Gaza-Flottille – sollte die Lage in Gaza, die Geschichte der Flottillen und die Repression gegen Palästina-Solidarität in Deutschland thematisieren. Die kurzfristige Absage wird von den Organisator:innen und internen Kritiker*innen der Linken als politisch motiviert und als Teil einer zunehmend repressiven Haltung gegenüber palästinasolidarischen Stimmen gewertet.